Heute, einen Tag danach, sind die Schäden erst einmal erkennbar. Der krasse Unterschied zu 2002 und 2013; diesmal trat das Wasser nicht aus der Mulde in die Grundstücke, sondern umgekehrt: es suchte seinen Weg in die Mulde. Von den Feldern und Wiesen wurde es mit Erde angereichert, die in unserer Gegend auch häufig einen hohen Lehmanteil hat. Selbst in relativ hoch liegenden Ortsteilen, wie Hohnbach, ließ sich die Schlammflut nicht verhindern. Trotz der Vorraussicht, dass die Hohnbacher vorher die Teiche etwas abgelassen hatten; die Wassermassen ließen sich nicht bändigen. Heute begannen nun überall die Aufräumarbeiten. Die Kameradinnen und Kameraden der FFW´s rückten mit Wasser und Strahlrohren an, aber nicht um Brände zu löschen, sonder um die Straßen und Grundstücke von den Schlammlawinen zu befreien. Viele freiwillige Helfer nahmen Schaufel und Besen zur Hand, um überall bei den unerwarteten Arbeiten mit zu helfen. Allen sei hier wahrlich ein herzliches “Dankeschön” gesagt. Dass von der Hainburg und dem Hainberg einmal solch eine Flut an verschmutztem Niederschlag auf die Haingasse strömt, hätte im wahrsten Sinne des Wortes niemand vermutet. Der Tiergartenbach mündet dort wenige Meter weiter in die Mulde, war enorm angeschwollen. Die Anwohner hatten Angst, dass er so anschwillt, um nicht mehr unter der Durchführumng hindurch zu kommen. Aber alles ist noch glimpflich verlaufen.
Etwas härter war Podelwitz betroffen. Obwohl die Straße von Collmen herein gesperrt ist, hielt sich das Regen- wasser nicht an die Schilder. Nun mussten auch hier über die Kreuzung hinweg die Schlammwellen beräumt werden; viel Technik war im Einsatz. In der Straße nach Sermuth waren die Keller der MF-Häuser vollgelaufen. Ein alter Hase schmunzelte und sagte: tja, die haben den Damm gebaut, damit das Wasser aus der Mulde nicht wieder unseren Ort überschwemmt. Diesmal kam die Brühe aber von der anderen Seite und konnte durch den Damm eben nicht IN DIE Mulde fließen. Noch schlechter sah es am Podelwitzer Schloss aus; der Graben hinter dem Prachtbau stand voller brauner Brühe. Ebenso stand es im Keller. Gegenüber am kleinen Schlösschen waren fleißige Hände dabei, mit etwas Technik den Weg wieder begehbar zu machen. Den Parkplatz an der Gaststätte hatte das Wasser hinab gespült; er muss nun erst wieder instand gesetzt werden; Helfer waren schon dabei. Auch so mancher Schuppen war voller schlammiges Wasser gelaufen; Dinge, die darin gelagert waren, werden ihren Weg in die Mülldeponie finden. Trotz der vollig unerwarteten, unerfreulichen Arbeit, hatte man die Hoffnung offensichtlich nicht gänzlich verloren. Man nahm es etwas lustig und humorvoll zur Kenntnis – wir können es ja sowieso nicht mehr ändern.
Eine alte Hypothese sagt, dass man aller zehn Jahre mit solch einer extremen Wettererscheinung rechnen sollte. Zwischen 2002 und 2013 lagen 11, diesmal ebenfalls 11 Jahre. Doch WIE es sich zeigte, hat uns alle ein wenig überrascht – die Natur hält sich nicht immer, auf die von uns aufge- zwungenen Spielregeln. Das müssen wir auch langsam begreifen lernen. Danke nochmals an alle fleißigen Helferinnen und Helfer.
Mal sehen, was uns Herr Kachelmann für morgen andeutet?