Tief HERWART haust auch in Colditz
Auf dem Zschirlaer Friedhof war Astwerk auf die Gräber gefallen, auch in Erlbach am Hang nahe der Bushaltestelle Bäume umgestürzt. Die 4 Bockwitzer Windräder standen still, ein Obstbaum hatte die Böen aber nicht überstanden. Auch an der Zschadraßer B 19 fehlte eine Baumkrone. Schaute man sich den Wipfel aber etwas genauer an, hatte vielleicht der Borkenkäfer schon die Vorarbeit wie am Nachbar- baum geleistet. Auch an der Kläre waren mehrere Bäume auf die Straße gestürzt, mussten von der FFW beräumt werden. In Collmen waren nahe dem Teich von einer Weide große Äste herabgestürzt, an der Hauptstraße eine Tanne in die Telefonleitung. Das hatte der Mast nicht überstanden. Auch an den Dächern fehlte mancher Firststein. Die 15 kV – Hochspannungsleitung in der Senke zwischen Zschirla und Commichau war ebenfalls (wieder) gerissen. Einige Dörfer hatten dadurch stundenlang keinen Strom, denn es war sicher nicht die einzige Reparatur, die von den Energiemonteuren bewältigt werden musste. Die FFW sperrte aus Sicherheits- gründen die Straße. Auch am Eingang von Colditz zum Tiergarten hatte der Sturm 3 Bäume wie Streichhölzer abgeknickt, die FFW musste alles freischneiden, um die Straße wieder befahrbar zu machen.
Den wohl größten Schaden hatte das Sermuther SauGut zu verzeichnen. Die Dächer des ganzen Komplexes sind mit Solarkollektoren bestückt. An dem großen Gebäude, das am Eichbergweg steht, hatte der Sturm eine günstige Angriffsfläche gefunden und die Hälfte des langen Daches in Richtung Mulde / Podelwitz geschleudert. Auf dem Dach klaffte ein riesiges Loch, nur noch mit Latten bestückt. Um eine weitere Gefährdung von Vorbeigehenden oder -fahrenden auszuschließen, wurde die FFW Bad Lausick mit der Drehleiter nach Sermuth beordert. Sie mussten die noch lose auf dem Dach befindlichen Anlagenteile vorsorglich entfernen, hinsichtlich der Lage eine nicht ganz einfache Arbeit.
Auch am Montag kam es in Schönbach noch einmal zu einem Folgeschaden durch den Sturm am Stausee; der Strom viel aus.
Bei allen unerfreulichen kleinen oder größeren Schäden – Menschen kamen im Colditzer Stadtgebiet zum Glück nicht zu Schaden. Die Dachdecker werden die nächsten Tage noch voll zu tun haben. Dieses Wochenende sollte uns aber an die Wichtigkeit der Erhaltung unserer Freiwilligen Feuerwehren erinnern. Die vielen Kameraden waren unermüdlich im Einsatz – keine Selbstverständlichkeit. Ihnen gebührt wenigstens ein “Dankeschön” dafür.
Eine Vorhersage könnte aber zutreffen – die Unwetter mit relativ großen Auswirkungen nehmen immer mehr zu, treten viel öfter als früher ein. Ist der von uns verursachte Klimawandel dafür verantwortlich?
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