In diesem Jahr hatte die Colditzer Muldental-Jungtierausstellung für Rassekaninchen ihr 20. Jubiläum. Ausgetragen werden konnte sie in der Hausdorfer “Arche”, vorbereitet vom Verein S 77 Colditz und Umgebung. Viele der Mitglieder hatte es gerade gesundheitlich hart erwischt, so entwickelten sich die umfangreichen Arbeiten gar nicht so einfach.
Aber irgendwie hatte man es doch geschafft. 301 Rassekaninchen tummelten sich in den Käfigen und warteten auf die Bewertung durch den Preisrichter. Seit 1990 verbindet den S 77 Colditz eine enge Freundschaft mit dem W 274 aus der Colditzer Partnerstadt Holzwickede in NRW. Der Vorsitzende Werner Schmidtmann hatte mit seiner Frau Bärbel diesmal allein die Fahrt nach Sachsen angetreten, 4 Kaninchen im Gepäck. Er übernahm in diesem Jahr die Funktion als Preisrichter und man schaute ihm gern einmal über die Schulter. Das wollten sich auch ein paar Kinder nicht entgehen lassen, liessen sich erklären, auf was man so alles achten muß. Dann, am Samstag, fand die mit Spannung erwartete Preisverleihung statt. Als beste Züchterin ging diesmal Ilona Schulz vom S 465 Glauchau – Rothenburg hervor. Sie konnte den Pokal des Bürgermeisters entgegennehmen. Aber das ist wohl völlig nebensächlich, denn es wird gern über die Zuchterfolge gefachsimpelt und Erfahrungen ausgetauscht. Manches Kanichen wechselt bei einer solchen Ausstellung den Besitzer, man bringt mal frisches Blut in seinen Stall.
Für eine ganze Reihe der ausgegebenen Preise hatte sich das langjährige Zollwitzer Vereinsmitglied Eduard Ulrich wieder etwas einfallen lassen. Mit seiner handwerklichen Kunst steuerte er einige Stücke bei, die dem Preisträger sicher in guter Erinnerung bleiben werden. Genutzt wurde der Rahmen auch, um ein paar langjährige Vereinsmitglieder mit der Ehrennadel des Landesverbandes Sachsen auszuzeichnen. Diesmal waren es Werner Kasper (li.) in Gold, sowie Michael Zschoche (mi.) und Gerd Bitterlich (re.) in Silber. Man sagt ganz einfach: herzlichen Glückwunsch.
Der Verein hat sich noch viel vorgenommen. Im Blick stehen weitere überregionale Ausstellungen. Doch da, so Uwe Dost,Vorsitzender des S 77 Colditz (im Bild re. hinten), entscheiden hohe Gremien. Der Wettbewerb für die Austragung ist hart und die Konkurenz schläft nicht. Doch man will es auf jeden Fall versuchen. Seine Hilfe hat auch Bürgermeister Schmiedel dem Verein zugesagt: Wir habe diese herrliche Halle, die für derartige Veranstaltungen bestens geeignet ist. Da müssen wir es eben so organisieren, dass sie in dieser Woche freigelenkt wird. Unterstützung kommt zum Glück auch durch die enge Freundschaft mit dem S 749 Böhlen bei Leisnig. Rainer Jundel (li. hinten) und Dietmar Müller (2.v.re. hinten) hatten auch für diese Ausstellungsarbeiten ihre Mithilfe zugesagt.
Wie es allerdings insgesamt weitergehen wird, das kann keiner vorhersagen. Das Problem mit dem fehlenden Nachwuchs haben fast alle Vereine. Der S77 Colditz konnte vor 2 Jahren sein 100jähriges Jubiläum feiern. Die Zahl der Mitglieder schwankte in den vielen Jahren sehr. In den wirren Nachkriegsjahren war der Stallhase ein Festtagsbraten. Da hatte der Verein die höchste Mitgliederzahl (ca. 100). Zwischendurch schwankte sie mal. Doch heute sind leider im Moment nur 10 übriggeblieben, doch noch nachdenklicher macht der diesjährige Altersdurchschnitt – er liegt bei 69,9 Jahren. Aber, das alte Sprichwort hat Bestand: Die Hoffnung stirbt zuletzt!