Hamses schon geheert ?
Das Juni-Hochwasser 2013 war für die Betroffenen und die vielen fleissigen Helfer nicht nur kräfte-, sondern auch nervenzehrend. Das Wasser ist zwar erst einmal zurückgegangen, aber die Schäden sind noch vielerorts deutlich zu sehen, die Beseitigung wird noch Jahre dauern. Da ist es sicher eine wertvolle Hilfe, all diejenigen einmal auf andere Gedanken zu bringen, die Stunden der Angst für ein paar Minuten vergessen zu lassen. Die Bornaer Mundartgruppe trat mit ihrem Programm in der Colditzer St. Nikolaikirche auf, strapazierte die Lach- und Bauchmuskeln der Gäste auf´s Äußerste.
Im sächsischen Dialekt ließen sie den Alltag mit all seinen Kuriositäten vorbeirauschen. Und was alten Tratschweibern da alles so in den Sinn kommt, ist schon erstaunlich. “Neigierich sinn se nadierlich nich, awer wissen wollnse doch möchlichst alles. Die Pietschen nahm sich da gar kee Blatt vor´s Maul. Zum Reenemachen kam se vor lauder Neiigkeeten gar nich.” Da flogen die Fetzen nur so, verschont wurde niemand.
“Selbst am Gemiesestand krichten se sich in de Wolle – die Kundin wollte unbedingt die Äppel aus´sem Schaufenster. Das wollte de Marktfrau awer grade nich. Die kann dor ooch die ausm Regal nehm!” Der Streit endete damit, dass die verärgerte Kundin eben zur Konkurenz ging. “De Marktfrau verteelte vor Wut die Äppel im Bublikum” – so kamen die Gäste sogar noch kostenlos zu einer kleiner Leckerei. Kostenlos waren aber nicht nur die Äpfel für die Zuschauer, der Eintritt war frei. Die Mundartgruppe trat kostenlos auf, die eingesammelte Kollekte sollte den Flutopfern zugute kommen. So war es eine doppelte Hilfe für die vom Hochwasser Betroffenen. Es war ein wunderrschöner Abend. Allen gebührt ein herzliches “Dankeschön”.