FFW Hausdorf – vom Winde verweht
Wolfgang Posern, ab 1992 bis zu seinem Rentenalter Wehrleiter in Hausdorf, bedauert diesen heutigen Stand sehr, aber er benennt auch die Gründe: “Schon zu meiner Zeit hatten wir oft Probleme, bei Einsätzen aller Art die erforderliche Stärke zusammen zu kriegen. Es ist aber nicht besser, sondern schlechter geworden. Wir hatten schon Alarmierungen, wo wir nicht ausrücken konnten, weil nicht genügend Kameraden gekommen waren. Eine solche FFW nützt leider nichts.” Er sieht auch kein Licht am Ende des Tunnels, denn bei uns gibt es zu wenig Arbeitsplätze in der Nähe und die Jugendlichen haben heute andere Interessen; es ist schwer, Jugendliche für die FFW zu begeistern.
Dennoch, wie auch immer, jeder Kameradin und jedem Kameraden gebührt während fast einem Jahrhundert ein großer Dank für ihre Einsatzbereitschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Hausdorf. Der Schlussstrich wird in den nächsten Tagen gezogen. Die Hausdorfer FFW spaltet sich auf. Ein Teil geht nach Zschadraß, einer nach Raschütz und ein paar Kameraden nach Colditz. Zschadraß freut sich, die Jugendgruppe übernehmen zu können; vor allem Frauen werden sich um deren Betreuung und Ausbildung kümmern. Auf die Frage, wie denn ein Einsatz demnächst gehändelt werden soll, jede Minute zählt? – Achselzucken des Wehrleiters Jens Böhme. “Wir müssen schnellstens ausrücken, wenn wir komplett sind. Wer nachkommt, muss eventuell mit einem 2. Fahrzeug hinterher gebracht werden.”
So wird nur der FFW-Verein zur Traditionspflege übrig bleiben. Das Gebäude ist schon für eine weitere Nutzung vergeben. der neue Pächter könnte, so die derzeitige Situation, gut damit leben, dem Verein seine Räume zu lassen. Aber auch hier nagt der Zahn der Zeit. Die Vereinsmitglieder werden immer älter; ob jüngere sich finden, die nachrücken, steht total in den Sternen.
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