Kalendarisch hat der Frühling schon begonnen. Ob wir die nächsten Tage noch einmal ein paar Stunden in weisser Pracht erleben dürfen, ist fraglich. Also lassen Sie uns Pläne schmieden, die nächsten Wochenenden erholsam und erlebnisreich zu genießen.
Starten wir in Colditz und wandern zu Fuß oder mit dem Drahtesel über das Städtchen Geringswalde gen Rochlitz. Der frisch sanierte Friedrich-August-Turm, das Wahr- zeichen von Geringswalde, lädt uns zu einem Besuch ein. Man kann bei klarem Wetter einen herrlichen Blick über unser schönes Erzgebirgsvorland erhaschen. Nun sind wir auf dem Markt- platz des Muldenstädtchens Rochlitz angelangt. Fast jedes Haus hat Bauelemente, Fensterleibungen, Sockel oder Torbögen aus dem roten Rochlitzer Porphyr. Nach einem Rundgang geht es weiter hinauf zum Schloss, dass auf einem Felssporn stehend über die Zwickauer Mulde schaut. Seine wechselvolle Geschichte, deren einstige Herrscher eine wesentliche Rolle in der Entwicklung Sachsens spielten, können Sie bei einem Besuch hautnah erleben. Gönnen Sie sich einen Rundgang von den Kellern, den kurfürstlichen Räumen bis hinauf in die Jupen. Hier bietet sich Ihnen ein herrlicher Blick über die Stadt und das Umland. Hier kreuzen sich auch Herrschaft und Religion, denn beides fand nicht immer im friedlichen Einvernehmen statt. Im Schloss ist auch die Geschichte des roten Porphyr nachvollziehbar. Man findet es nicht nur in der Ausstattung der Räumlichkeiten, sondern auch mit Werkzeugen und Stücken aus jenem einzigartigen Baustoff, der über 1000 Jahre weit über Rochlitz hinaus bis heute zum Bau verwendet wird. Nachdem wir das Schloss mit all seinen Sehenswürdigkeiten durchstöbert haben, lassen Sie uns auf den Rochlitzer Berg wandern. Er ist die Quelle des speziellen Naturstein in rotem Farbton, durchzogen mit andersfarbigen Adern. Die erkaltete Lava hinterließ ein weiches Gestein, dass vor allem in seiner Weiterver- arbeitung über Jahrhunderte außerordentlich beliebt war. Noch heute wird es gebrochen und weiterverarbeitet. Wie gerade dies über Jahrhunderte gehandhabt wurde, ist in musealen, aber nuturechten Ansehnlichkeiten gut zu verstehen. Der Bruch wird sicher noch viele Generationen überleben; die Felsfronten scheinen unerschöpflich. Den Gipfel des Rochlitzer Berges ziert der aus Porphyr erbaute Friedrich-August-Turm. Wer ihn erklimmt, hat einen phantastischen Ausblick über das Land bis hinauf zum Erzgebirgskamm. Auch für eine exakte Kartographierung unserer Gegend spielte er eine wichtige Rolle. Unterhalb des Aussichtsturmes finden Sie eine Plattform, von der Sie ebenfalls Ihren Blick über das Land schweifen lassen können, ohne die Stufen zu erklimmen. Es war eigentlich nur ein kleiner Ausflug aus dem Muldenstädtchen Colditz, doch er hat sich gelohnt. Eine Menge kleiner Sehenswürdigkeiten werden Sie am Wegesrand entdeckt haben und es war sicher für Sie ein schöner Tag. Ein guter Grund. in Kürze eine weitere Wanderung durch unsere herrliche Gegend zu unternehmen. Wir haben noch eine Fülle von kostbaren Sehenswürdigkeiten um uns herum.vorheriger Eintrag: FFW Zschadraß – Jahreshauptversammlung 2020
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