Corona zwingt uns auf noch nicht absehbare Zeit zum Rückzug, aktueller Stand von gestern (20.11.20 in D): 23.648 Fälle. Das gemütliche Beisammensein und Feiern sollte momentan auf Eis gelegt werden. Um so schöner ist es, wenn wir in die Natur ausweichen können; viele Colditzer nehmen das gerne wahr. Wer aufmerksam schaut, merkt schnell – oh, hier tut sich was. Der Tiergarten ist Deutschlands ältestes Tiergehege und nun fanden sich Freiwillige, die es in den historischen Zustand zurückversetzen wollen. An den 10 Hältern wird schon fleißig gewerkelt: sie haben inzwischen ihren einstigen Wasserstand erreicht. Auf der anderen Wegseite wurde der Bach mit mehreren Stau- stufen ausgestattet, um die riesige Fläche wieder zu schaffen, wo einst Karpfen schwammen. Zu sehen sind die Facharbeiter so gut wie nicht, sie haben ihre Tätigkeit auf Nachtschicht verlegt. Tagsüber bleiben sie in ihren Eigentumswohnungen, die sie selbst bauen, hegen und pflegen. Was die Nahrung anbetrifft, sind sie reine Selbstversorger. All das kostet der Stadt also nichts! Die Bauunterlagen für den Wiederaufbau des Lusthauses hat das Ing.-Büro Irmscher schon in der Schublade, doch die Behörden verlangen, Originalmaterialien zu verwenden. Das hieße, die Grundschule und Stadtbrücke müssten abgerissen werden, denn dort landeten einst die Steine. Mit der Knabenschule hätten wir kein Problem, die ist ja noch da, doch wohin mit den Mädchen, zu LIDL? Anders mit der Brücke: Da wehren sich vehement die Thumirnichter und Hohnbacher – da müssten wir ja über Sermuth oder Rochlitz kutschen, wenn wir mal auf den Markt in das tolle Rathaus wollen….
Trotzdem – ist es nicht schön, dass durch viele fleißige Helfer ein solches Denkmal erhalten bleibt? Die Natur holt sich immer mehr ihr Land zurück, hindern sollten wir sie keinesfalls dabei. Die Colditzer sollen ihre Freude daran haben.
Tun Sie etwas gegen Corona – machen Sie einfach einen Spaziergang durch den fast 500 Jahre alten Tiergarten – zu jeder Jahreszeit ein kleines Erlebnis.
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