Colditz – wird Geschichte lebendig ?
Derzeit bilden die Bauarbeiten an der Furtwegbrücke eine zeitweilige Unterbrechung des sich von der Lastauer Straße bis zum Topfmarkt hinziehenden Fußwegs eine vorrübergehende Sperre; die wird sich wieder aufheben. Doch was sich seit Langem da abspielt, sollte jeden Colditzer nachdenklich machen. Meine Feststellung, dass dort fast nur noch Colditzer/innen mit ihrem Hündchen (Gassigang) anzutreffen sind, kommentierte ein Beamter, der dies seit Jahren beobachtet so – die vor allem älteren Bürger haben Angst, dort noch lang zu gehen; eine beschämende Feststellung. Der Vandalismus hat seit Jahren erheblich zugenom- men; nicht mehr alle Überdachungen stehen an den Sitzgelegenheiten, Papierkörbe wurden aus dem Boden herausgerissen; vergleichen Sie die Gegenüberstellungen an der 1. Hütte unterhalb des Kanusportvereines – erschreckend. Wenn Sie natürlich wenige Tage vor der BT-Wahl wissen möchten, was heißt denn eigentlich AfD, für was ist das die Abkürzung, dann können Sie es auf dem Tisch konkret erfahren. Das neueste Zeichen fanden Sie an den Promenaden – ein auffälliges Hakenkreuz und gewohnter Müll. Bei BM Zillmann und einigen Stadträten (SR) um Ihre Meinung gebeten, kam von einem SR (Die Linke) schnell die Antwort, dass er dieses Problem sofort dem BM vortragen möchte. Vorgestern, 1 Tag vor der SR-Sitzung antwortete er mir auf meine Erinnerung, dass er es nicht vergessen habe, aber der BM habe ihm bis heute noch nicht geantwortet, leider. Was sagt der BM: “Ich habe erstmal die Situationen intern hinterfragt. Aus deinen Hinweisen (und auch von anderen z.B. über socil media) haben wir nun aktuell unsere Abläufe angepasst. Wir werden nun bei unseren Sitzgelegenheiten und Spielplätzen eine regelmäßige Begehung machen, um solche Schmierereien schnell zu entdecken. Alles, was den Anschein erweckt strafbar zu sein, wird zur Anzeige gebracht. Außerdem prüfen wir gerade Möglichkeiten, um die Sitzgelegenheiten stehen zu lassen, aber die Schmierereien zügig aber kostenbewusst entfernen zu können.” Die Antwort macht über die Arbeitsweise des BM eher nachdenklich: Würden Sie, wenn Sie Schmerzen haben, nicht zum Arzt, sondern zum Friseur gehen; der hat doch viel mehr Ahnung. Was soll denn unternommen werden, um den Vandalismus zu unterbinden und nicht nur schnell zu entdecken und beseitigen? Hat der Bauhof nicht wichtigere Aufgaben, als Chaoten den Dreck nachzuräumen?
Da keine Antwort des BM kam, die benennt, wie es generell weitergehen könnte, habe ich weitere Recherchen angestellt. Die Polizei Colditz hat eine Anzeige durch 2 Mitarbeiter der SV erhalten (Ordnungsamt und Bauhof); die von mir dem BM gesandten Fotos hatten sie nicht dabei. Sie wurden nun von mir an den Colditzer Posten übergeben. Aus einem Anruf der Polizei zum Ordnungsamtsleiter ging klar hervor, dass nicht einmal er seitens des BM Bescheid wusste, was hier vorgefallen ist. In einem Gespräch mit dem Landesver- fassungsschutz Sachsen sah man die Sache völlig anders: sie werden sich dieser Sache schnellstens annehmen. Die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole ist eine Straftat und muss geahndet werden. Es sei auch dringend erforderlich, solche vor allem durch Jugendliche ausgeführten Straftaten in den Anfängen zu unterbinden. Die Vandalismus-Bekämpfung hingegen sei Sache der Stadt
Erstaunlich für mich: Eine Fraktion (BIC) hat gar nicht auf meine Anfrage geantwortet (obwohl sie eng verflochten mit Jugendlichen ist und über beste Kenntnisse verfügt). Die andere (BüZ) Fraktion antwortete ebenfalls nicht, obwohl sie doch lt. Wahlversprechen in die Zukunft blickt. SR M.Heinz (FDP) schätzte die Sache so ein: “Die Zustände an der Promenade sind haarsträubend. Hier muss das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit der Polizei stärker kontrollieren und wenn erforderlich, rechtliche Maßnahmen einleiten. Das betrifft nicht nur Ordnung und Sauberkeit, sondern auch die Beschädigung der Bänke und Tische sowie das “verunzieren” mit verfassungsfeindlichen Kennzeichen.”
Oder hat das Stillschweigen einen anderen Tutch? Colditz war in der Zeit von 1933 bis 1945 eine Hochburg der NSDAP, Otto Naumann lenkte von Colditz aus die Dinge Sachsens mit. Seine “Kreisleitung” steht heute noch, müsste nur mal mit Fördermitteln auf den historischen Stand gebracht werden. Die Vorgänge im Schloss (KZ, Lager des Reichsarbeitsdienst, Aktion T4) verfolgt mehr die Schlösserverwaltung in Dresden, weniger Colditz. Hier freut man sich über jeden Touristen, der das Oflag IV C besucht; eine gute Einnahmequelle. Dadurch wurde ja Colditz weltberühmt, vor allem im angelsächsischen Raum. Dies Quelle sollte man doch nicht versiegen lassen. Also schauen wir lieber weg! Soll in Colditz diese unrühmliche Epoche wiedererstarken?
Dass es hier nicht nur Jugendliche in der Stadt gibt, die sich mit solch einem Verhalten hervortun, ist bekannt. Die Jugendlichen mit ihrem Domizil am Kirchberg verfolgen andere Wege, doch es kann niemand gezungen werden, sich NUR dorthin zum Treff zu bewegen.
Lassen wir uns also überraschen, was das Landesamt für Verfassungsschutz der Stadt für Vorschläge unterbreitet.
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Genau, dieses Thema wurde in der letzten SRsitzung vollzogen, nach eingehender Diskussion,wurde festgelegt, dass laut BM mehr Kontrollen durchgeführt werden sollen.
Es ist von einer unbedingten Notwendigkeit da immer mehr Touristen unsere schöne Stadt besuchen möchten.