Demo am 24.03.24 in Colditz
Ein Großaufgebot an Polizei
Wilhelm Ostwald; der Wissenschaftler über die Farblehre
Die Großbothener würdigen sein Lebenswerk – bunte Blumenpracht in Großbothen und Kössern
In Colditz herrschen andere Farben vor – zu jeder Jahreszeit
Reichlich 150 Teilnehmer waren gekommen
Bürgermeister Zillmann beschimpfte die Medien
LTA K.Köditz widersprach; erinnerte an die letzten 15 Jahre
So was gibt es doch gar nicht bei uns!
Medienkritik von der anderen Seite
Die Jugend hat eine klare Meinung
BürgerCenter vor und nach Punk-Konzert
Gemütlicher Senioren-Nachmittag in Hohnbach
Am 24. März 24 fand auf dem Colditzer Markt eine etwas außergewöhnliche Kundge- bung statt. Jetzt, in Zeiten des Wahlkampfes für eine Reihe anstehender Wahlen, versucht so Mancher, egal aus welchem Millieu. sich positiv darzustellen. Für einen Außenstehenden war das riesige Polizeiaufgebot schon etwas merkwürdig. Insider gaben aber eine plausible Erklärung; in Wurzen hatte es vor Kurzem bei einer Demo Ausschreitungen gegeben, die, wenn es geklappt hätte, zu Verletzten oder gar Toten geführt hätten. Es ging aber noch gut ab und das sollte unter keinen Umständen in Colditz passieren. Nach und nach füllte sich der Marktplatz mit Besuchern, der weit größere Anteil aber, vor allem von Mitwirkenden, mit Auswärtigen. Das Motto – “Colditz bleibt bunt”. Erstaunlich war die Rede des Colditzer Bürgermeisters R. Zillmann. Er beschimpfte übelst die Medien, dass sie daran schuld seien, Colditz in solch einen schlechten Ruf gebracht zu haben. Medienöffentlichkeit wäre ja eine tragende Säule der Demokratie; Colditz wurde von der Presse in die “rechte Ecke” gerückt. In der Pressearbeit gibt es aber klare Spielregeln; wer sie versucht zu zensieren und auf das “Wegschauen” pocht, hilft nicht, sondern schadet der Demokratie. Sollten Mißstände vor Ort bestehen, wäre es nicht der allernötigste Schritt, mit Verantwortlichen nach Lösungen zu suchen, um diese abzustellen? Im vergangenen Jahr tagte der Landtag in einer Sonder- sitzung zu den Problemen in Colditz. Unser Pol.-Präsident Demmler bekam es zur Aufgabe, hier vor Ort besonders aktiv zu werden. Sachsens Innenminister A. Schuster weilte auch bereits zu diesem Problem im Colditzer Rathaus. Ist das alles nur gelogen; wollten die sich nur mal das schöne Schlossstädtchen an der Zwickauer Mulde ansehen? Die LT-Abgeordnete K. Köditz (Die Linke) brachte es in ihrer Rede zur Demo eher glaubwürdig auf den Punkt – dieser Sumpf in Colditz existiert schon über 15 Jahre. Hier müssten endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Doch das wirft viele Fragen auf – wie? Lässt sich die Realität einfach so vertuschen, indem man die beschimpft, die das offen ansprechen? Auch LR H. Graichen war zur Demo vor Ort; sind diese Infos über die katastrophalen Zustände in Colditz noch nicht bis Borna gedrungen? Oder möchte man Herrn Z. nur einen Gefallen tun? Doch hier vor Ort gibt es ja außer den städt. Mitarbeitern auch 18 Stadträte. Interessiert die gar nicht, was hier die vor allem ältere Bürger so ärgert? Auch Stadtratswahlen stehen in Kürze an; sollte man sich da mal fragen, ob jener Kandidat sich für Colditz mit seinen Ortsteilen oder eher nur für Eigennutz einsetzt?
Aber es gibt auch andere Charaktere und Ansichten. Eine Gruppe jüngerer Colditzer Geschäftsleute wandte sich mit einigen Fragen an den BM. Sie wiesen auf die Realitäten hin, dass die Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen, die Armut bei alten Menschen, Kinder mit ungewisser Zukunft, weniger Geld für schöne Dinge, wächst. Diese Betroffenen sind der Meinung – es reicht. “Wir sind füreinander da, wir packen an, wo es Not tut, wir kennen, grüßen und schätzen uns; so wie wir es von unseren Eltern, Großeltern und Freunden gelernt haben. In den letzten Jahren haben wir viele tolle Veranstaltungen erleben dürfen, wo einzelne Menschen oder Vereine viel Zeit und Liebe eingebracht haben, um diese zu einem unvergessenen Ereignis werden zu lassen. Tiergarten-Jubiläum, das Halloween auf dem Markt, der Kulturmarkt oder mehrmals schon das Wiesenkonzert; überall dort haben wir gemeinsam gefeiert. All diese Veranstaltungen waren ein Highlight auch ohne politischen Hintergrund. Wir wünschen uns auch keine linken oder rechten Konzerte mit Connewitzer Bus-Touristen. (das letzte löste nach Pyrotechnik-Zündung, Anwohnerbelästigung und Radau einen rel. großen Polizeieinsatz aus – Red.) ”
Im Namen besorgter, aber auch glücklicher Bürger unserer Stadt.
Anmerkung: dieser noch etwas ausführlichere Artikel sollte im Colditzer Tageblatt veröffentlicht werden. Das wurde allerdings vom BM Zillmann abgelehnt – Leserbriefe gehören nicht in´s CT! Empfinden Sie diesen Artikel als störend?
Vor kurzem trafen sich die Hohnbacher Senioren wieder zu einem gemütlichen Nachmittag. Auch hier – einige emsige Rentner und -rinnen bemühen sich, ihren Freunden und Bekannten ein paar angenehme Stunden zu bereiten. Andere Ortsteile nehmen es ähnlich selbst in die Hand, ein dörfliches Stück Miteinander, das nicht verloren gehen sollte.
Liebe Leser und Leserinnen, ich denke dieser Artikel sollte im Tageblatt veröffentlicht werden, da viele zu diesem Zeitpunkt nicht an der Demo teilnehmen konnten.
Der Artikel ist für alle unserer Bürger und Bürgerinnen von Wichtigkeit.