Arbeit durch Friederike

Holzstapel an Holzstapel

Holzstapel an Holzstapel

Riesige umgestürzte Nadelbäume

Riesige umgestürzte Nadelbäume

Eine Schneisse der Verwüstung

Eine Schneisse der Verwüstung

RFin Barbara Kotschmar mit dem Assistenten Sebastian Kraus

RFin Barbara Kotschmar mit dem Assistenten Sebastian Kraus

Die Revierförsterin und Lehrausbilder Hartmut Becker

Die Revierförsterin und Lehrausbilder Hartmut Becker

Links Nadelwald - rechts fast unbeschadet Laubwald

Links Nadelwald – rechts fast unbeschadet Laubwald

Beräumen des Nadelwaldes

Beräumen des Nadelwaldes

Im Reich der Biber...

Im Reich der Biber…

Es sind schockierende Bilder, die uns der Colditzer Wald derzeit bietet. Es ist nun ein Vierteljahr her, als das Sturmtief “Friederike” über unser Sachsen hinweg raste und innerhalb von 2 Stunden einen riesigen Schaden hinterließ. So manches Dach konnte inzwischen repariert werden, doch die Behebung der Schäden an unseren Wäldern wird noch lange andauern. Auf der faulen Haut haben die Leute vom Sachsenforst bisher nicht gelegen, ihre Hauptaufgabe bestand darin, die Waldwege für sie selbst wieder befahrbar zu machen. Die Vergabe der Hauptarbeit, die Bergung der Stämme, konnte erst nach einer Ausschreibung beginnen. Zwei hiesige Firmen, Forst-Hoppe aus Schönbach und Dorner aus Brandenburg bekamen den Zuschlag; mit ihnen hat man schon langjährige Erfahrung und kennt sie als Partner. Die Colditzer Revierförsterin Barbara Kotschmar schätzt den Schaden auf etwa 80.000 Festmeter im Colditzer Bereich und 60.000 FM an der Waldmühle. Allein 3.000 FM wurden bisher beräumt, um die Wege wieder für die Forstfahrzeuge befahrbar zu machen. Nun wird auch die Bergung nach der Wertigkeit des Holzes vollzogen, hochwertiges hat Vorrang, Brennholz muss warten. Es sind immerhin ca. 10 – 20 Holzsortimente. Um die Abschnitte in Ordnung zu bringen, wo mehr Einzelschäden sind, ist Hartmut Becker mit seinem Lehrlingsteam unterwegs. Schwere Technik wäre hier unwirtschaftlich. “Wir haben auch viele Anfragen zur privaten Bergung von Brennholz, Das müssen wir aber bis jetzt ablehnen, da die Verletzungsgefahr derart hoch ist, wenn unerfahrene Leute sich über die umgestürzten Bäume hermachen. Selbst ein dicker Ast vom Baum nebenan kann zur tödlichen Falle werden”, so die Revierförsterin. Um die Schadensbekämpfung geordnet durchzuführen, ist schon eine straffe Organisation erforderlich. Ihr ist als Assistent Sebastian Kraus zu Seite gestellt worden. Er hat Forstwissenschaft studiert und soll sich nun um den Abschnitt Glasten kümmern. “Er ist regelrecht in´s kalte Wasser geworfen worden”, so die RFin, “aber vielleicht ist es gut, aus Theorie wird nun Praxis”. “Etwas Glück hatten wir durch die West-Richtung, aus der der Sturm kam. Entlang der B 176 lagen die umgestürzten Bäume fast alle parallel zur Fahrbahn, weniger über sie. Wäre es anders gekommen, hätte die B 176 tagelang gesperrt werden müssen, bevor alles wieder beräumt werden konnte. Man sieht auch hier an den umgestürzten Nadelbäumen, dass der feuchte Untergrund eine Rolle gespielt hat. Auf dem tonigen Untergrund hatte der Sturm ein leichtes Spiel, die Wurzelballen stehen senkrecht nach oben, darunter unsere heimische Tonschicht. Auch die schon Jahre laufende Umgestaltung des Nadel- auf Laubmischwald scheint sich zu bestätigen. Links der Nadelwald ist nur noch eine Wüste, muss komplett beräumt werden, rechts der angesetzte Laubwald, kaum vom Sturm beschädigt. Also scheint die Umforstung richtig zu sein. Im vorigen Jahr haben wir ein Waldstück von der Stadt erworben. Die Wege sollten unsererseits in Ordnung gebracht werden, um für den Tourismus zu nutzen. Das muss nun leider erst einmal hinten angestellt werden, denn es wäre nicht vertretbar, dieses Wegenetz schnell dafür brauchbar, dann durch unseren Holzabtransport wieder kaputt zu machen und daraufhin erneut zu reparieren. Ich hoffe, dass man dafür Verständnis hat.”
Dazu noch eine wichtige Anmerkung: Überall hängen gut sichtbar große Warnplanen – das Betreten des Waldes ist nach wie vor aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Wer dies trotzdem nicht beachtet, betritt den Wald auf eigene Gefahr!
Eine Zeitspanne, wann die Beräumung der Schäden samt der Folgearbeiten der Wiederaufforstung abgeschlossen werden könnten, ist nicht abzuschätzen. Das wird noch Jahre dauern.
An einem Bächlein Richtung Leupahn haben sich die Biber auch mit Friederike angefreundet. Umgebrochene Bäume und herabgestürzte Äste nutzen sie, um ihr Revier auszubauen. Die RFin schätzt, dass sich derzeit 2 – 3 Familien angesiedelt haben. Da, wo man gestern noch problemlos den Waldweg benutzen konnte, ist es heute kaum noch möglich. Emsig haben die Biber über Nacht gearbeitet. Auch das ist ein Stück Natur.

spiegel

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