Wie heißt doch dieser witzige Spruch? : Jeder macht, was er will; Keiner macht, was er soll, aber alle machen mit. In punkto Strassenverkehr ist das wenigstens vom Gesetzgeber her gut geregelt; Deutschland hat eine ausgereifte Strassenverkehrsordnung (StVO). Die Einhaltung steht allerdings auf einem anderen Blatt Papier. So kennen die An- und Einwohner die seit Jahren gravierenden Probleme mit den Wochenend- und Abend-Rasern auf dem Markt. Als Tourist oder Gast musst du schnell zur Seite springen, damit du nicht unter die Räder kommst. Crosser brettern mit ihren Enduro-Maschinen (sind eigentlich für den Strassenverkehr gar nicht zugelassen) in einem Affenzahn auf dem Hinterrad über das glatte Kopfsteinpflaster und verschwinden in Windeseile in die Seitenstrassen. Das Ganze spielt sich in einer 20-kmh-Zone ab, da müßten doch die Fußgänger wissen, dass sie aus dem Weg zu gehen haben. Ebenso geht es den Normalfahrern, wenn sie sich anmassen, gesittet in die Innenstadt einfahren zu wollen. Oft stehen eben Autos einfach mitten auf der Fahrspur, deren Fahrer gerade mit Kumpels quatschen. Man muss nach einer zumutbaren Wartezeit diese dann höflich fragen, ob sie bitte mal ein Stück ´rüberfahren könnten, damit man vorbei kommt. Des Abends und nachts spitzt sich vor allem in den Sommermonaten die Lage noch ein wenig zu. An den Rondells und Treppen vor der Sparkasse treffen sich die Teenies zu kleinen Feten, wie das in dem Alter eigentlich Gang und Gäbe war und ist. Müll und zerschlagenes Leergut bleiben leider reichlich liegen, kann ja der Bauhof am Morgen wegräumen, damit die Stadt wieder sauber aussieht. All das in den Griff zu bekommen, ist allerdings äusserst kompliziert. Die Aufgabengebiete der Behörden sind klar getrennt: die einen sind für den fahrenden, die anderen für den ruhenden Verkehr zuständig, Überschneidungen sind leider nicht bekannt. Fällt die effektivste Einsatzzeit für die Ordnungshüter noch dazu auf das Wochenende, haben nicht alle Behörden Dienst (das läßt sich auch nicht bei konkreten Gründen umdisponieren) . Um jeglichem internen Behördenstreit aus dem Weg zu gehen, ob man da eventuell gemeinsam etwas tun könnte, lassen wir uns am Besten gar nicht erst sehen.
Ein weiterer Brennpunkt unserer Stadt sind natürlich die Schulen. Alle Aufmerksamkeit muss darauf gerichtet sein, dass unsere Kinder sicher den Schulweg gehen können. Da ist es auch hilfreich, mit Verkehrskontrol- len zu kritischen Zeiten an den unmittelbar betroffenen Stellen für Ordnung zu sorgen. So machte es einen guten Eindruck, einen Polizisten am Samstag Vormittag unmittelbar in Schulnähe bei seiner Arbeit zu beobachten (leider hatten ausgerechnet die Lehrer gerade an diesem Tag alle frei und weit und breit war kein Schüler zu entdecken). Ist ja auch nicht so tragisch, denn er war jedenfalls hier. Wenn ihm da noch einer in die Falle tappt, der nicht angegurtet bei´m Fahren erwischt wurde, was ja in der StVO eindeutig geregelt ist, hat sich doch mit 30 Euro Verwarngeld wenigstens der Einsatz gelohnt. Die Probleme in der Stadt erledigen sich Gott sei Dank zum Teil von alleine, denn wer hat schon Lust, sich sonntags um diese Jahreszeit auf dem Markt aufzuhalten ? Da bringt die Raserei und Terrorisierung der Bürger auch nichts. Warten wir also auf die Schön-Wetter-Zeit des nächsten Jahres. Lassen wir uns überraschen, was uns diesbezüglich das Jahr 2014 bescheren wird. Haben Sie viel Hoffnung?
Sehr geehrte Redaktion,
prima, dass Sie dieses Thema aufgegriffen haben.
Auch ich ärgere mich regelmäßig über unsere Gesetzeshüter. Wie bei der Polizei die Prioritäten gesetzt werden, scheint sehr willkürlich. Hat unsere Stadt nicht viel größere Probleme? Ist es nicht wichtiger, uns vor Straftaten zu schützen? Den vielen Metalldiebstählen nachzugehen?
Toll ist auch, wenn man nachts einen Wildunfall meldet und mehrere Stunden allein im Wald warten muss, bis ein Polizeibeamter die Sache aufnimmt…hat wahrscheinlich gerade einem nicht angeschnallten Autofahrer das Handwerk gelegt.