Kinderhandwerkermarkt auf Schloss Rochsburg

Heute war auf Schloss Rochsburg für die Kinder ein erlebnisreicher Ferientag. Das Schlossteam hatte zu einem Mit-mach-Tag eingeladen, um die Kinder einfach mal an den alten handwerklichen Traditionen schnuppern zu lassen. Es sollte aber nicht nur eine Vorführung werden, sondern einfach selbst mitmachen und seine Ideen in die Praxis umsetzen. Das wurde von den Kindern super angenommen. Oft halfen Omi und Opi, oder Mama und Papa ein wenig mit ihren noch vorhandenen Kenntnissen aus der vergangenen Zeit. Nadel und Faden machten auf einem Stück Papier ein liebevolles, kleines Kunstwerk. Am anderen Tisch fanden kaum noch Buntstifte in allen Farben Platz auf dem Tisch, sagenhafte Bilder wurden kreiert.
Unsere Kinder kennen jene Zeit gar nicht mehr, als Mutti und Omas auf dem Waschbrett die schmutzige Wäsche in mühevoller Arbeit schrubben mussten. Die Waschmaschine verbannte das Waschbrett in die Vergangenheit. Um so höher die Wertschätzung, wenn man selbst mal die Gelegen- heit bekommt, die Arbeit von damals nachzumachen.
An einem anderen Stand fand man die unterschiedlichsten Sorten von Wolle. Wer Lust hatte, konnte sie auf dem Spinnrad versuchen, zu einem weiterverwendbaren Faden zu spinnen – alles gar nicht so einfach. Heute gehen wir in den Mode-Shop und kaufen uns eben den Pullover von der Stange.
Oh, was ist denn da los; hat da einer was ausgefressen und ist dabei erwischt worden? Diese damalige, im Mittelalter angewandte Bestrafung wurde längst abgeschafft. Doch es ist schon amüsant, es noch einmal ausprobieren zu können. Also – ab morgen bin ich ganz, ganz brav.
Wer Lust hatte, konnte auch das Mähen des Grases mit einer Sense versuchen. Jedes Stück Wiese wurde zur Grasmahd für das Futter der eigenen Haustiere gebraucht. Heute marschiert der Rasenmäh-Roboter durch den Garten; nimmt uns jegliche Arbeit ab. Zu Sonn- und Feiertagen duftete ein toller Hasen- oder Gänsebraten auf dem Herd und landete auf der festlich gedeckten Tafel.
Ein Stück weiter war der Lehmbackofen in vollem Gange. In der Küche vorbereitet, wurde der fein belegte Teig mit den verschiedensten Zutaten, die nicht nur für den guten Geschmack sorgten, sondern auch für ein verlockendes Aussehen, in den Backofen geschoben – einfach lecker kam er wieder heraus.
Der Dachdecker zählt zu den ältesten Berufen des Handwerks. Welche Kunst aber dahinter steckt, ein schmuckes Dach als Abschluss auf das Haus zu setzten, zeigte der Meister dort auf eine andere Art und Weise. Mit seiner Gewissen- haftigkeit fertigte er für die Kinder kleine Schiefer-Herzchen an und zum Abschluss bekamen sie auch noch den Namen des Kindes aufgetragen – eine schöne Erinnerung an den erlebnisreichen Tag auf Schloss Rochsburg.
All das, woran die Kinder am heutigen Tag gebastelt hatten, konnten sie als selbstge- fertigtes Andenken an jenen interessanten und schönen Erlebnistag mit nach Hause nehmen. Verbunden sicher eine Vorfreude auf das kommende Jahr.