Musik vertreibt die Alltagssorgen

Von froh gestimmt sein können Viele im Moment selten berichten; fast ein Jeder von uns hat die Lasten des Alltags zu tragen. Derzeit gibt es so manche Belastungen, die uns hart treffen und denen wir nicht aus dem Weg gehen können, selbst wenn wir uns Mühe geben. Um so wertvoller ist es, dass man mit der Kultur auf angenehme Art und Weise etwas Ablenkung erfährt. Schauen wir ein wenig zurück: Bauliche Maßnahmen zur Erhaltung des barocken Jagdhauses Kössern lassen es noch nicht zu, die geschätzten Kulturveranstaltungen weiter zu führen: also verlagert man sie in andere Einrichtungen, um sie nicht gänzlich ausfallen zu lassen. Am 4. September hatte man zu einem Gitarrenkonzert in die Anstaltskirche Zschadraß eingeladen, Siri Köppchen vom Jagdhausverein begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste. Als Solist an der Konzertgitarre führte Jürgen Heidecker unter dem Titel “Einmal Spanien – Südamerika und zurück” mit weltbekannten Hits durch die halbe Welt. Die Gitarre spielt in vielen Ländern wie Spanien, den südamerikanischen Kontinent mit Mexiko, Brasilien bis Argentinien eine besondere Rolle. Zu seinem Repertoire zählten Hits, wie Asturias, Recuerdos de la Alhambra oder Danza Brasilera. Manchen Titel kannten die Gäste zwar nicht vom Namen her, von der Musik schon. Die hervor- ragende Präsentation auf unterschiedlichste Weise machten den Nachmittag zu einem wahren Erlebnis. Die Akkustik der Kirche brachte die volle Klangwirkung dieses Instrumentes und die Faszinierung seines Könnens bestens in die Ohren der Zuhörer. Zu allen Titeln erzählte Jürgen Heidecker vorher den Gästen eine kurze Geschichte. Das Publikum bedankte sich mit einem reichhaltigen Applaus.
Der 2. Oktober diesen Jahres wurde für Viele ein erlebnis- reicher Sonntag. Schon am Nachmittag hatten die Kirchen Erlbach, Lastau, Colditz, Zschirla und zurück nach Erlbach zu einer Vorstellung ihrer Orgeln eingeladen (wir berichteten schon darüber). Der Abend klang aber mit einem Konzert in der Erlbacher Kirche aus. Vor allem die Familie Dr. Tilgner und Mark Zocher hatten die aufwendige Organisation in ihre Hände genommen und brachten Musiker, teils aus dem eigenen Verwandtenkreis mit. Sie boten auf ihren Instrumenten den vielen Besuchern der Kirche einen erinnerungswürdigen Sonntagsabend. Es war mehr als ein Abschluss einer Orgelrundfahrt, es war eine hochwertige Kulturveran- staltung, auf die man in unserem ländlichen Raum stolz zurückblicken kann. Mit einem kleinen aber feinen Imbiss schlossen die Erlbacher mit ihren Gästen den Sonntagsbesuch in der Kirche. Wie wertvoll die Erhaltung des dörflichen Lebens, das angenehme Miteinander ist, weiß man in der momentanen schweren Zeit sicher zu schätzen.
Am vergangenen Wochenende weilte der Polizeichor Dresden 1953 e.V. erneut zu einem Probenwochenende in der Landesmusikakademie im Schoss Colditz. Corona hatte in den letzten 2 Jahren alle Pläne über den Haufen geworfen; nun war man froh, es endlich wieder tun zu können. Die absolut hervorragenden Bedingungen in der LMA wissen die Künstler zu schätzen. Wären sie bei ihrem letzten Besuch mit dieser Einrichtung nicht zufrieden gewesen, wären sie sicher nicht wiedergekommen; also der Beweis, dass ein gutes Miteinander Früchte trägt. Dem Polizeichor Dresden steht im nächsten Jahr ein Jubiläum in´s Haus; sie können ihr 70jähriges Bestehen feiern. Freuen wir uns mit ihnen darauf.
Kultur hat einen großen Wert, es zeigte der kurze Bericht über die stattgefundenen Veranstaltungen in und um Colditz. Um es aufrecht zu erhalten, brauchen wir diese engagierten Leute, die viel Freizeit und oft sogar Kosten opfern – ihnen einfach ein “Dankeschön” dafür.