150 Jahre Wiegand-Orgel Zschirla

1865 - vor 150 Jahren wurde die Orgel in der  2 Jahre vorher errichteten neuen Kirche eingeweiht

1865 – vor 150 Jahren wurde die Orgel in der 2 Jahre vorher errichteten neuen Kirche eingeweiht

Instrumentalsolisten des Brandenburgischen Konzertorchesters Eberswalde

Instrumentalsolisten des Brandenburgischen Konzertorchesters Eberswalde

Organist Holger Schella gemeinsam mit Kantor Mark Zocher am Jubilar

Organist Holger Schella gemeinsam mit Kantor Mark Zocher am Jubilar

Über 100 Gäste ließen sich von den "Klassischen Evergreens" bezaubern

Über 100 Gäste ließen sich von den “Klassischen Evergreens” bezaubern

Ein ungezwungener Plausch...

Ein ungezwungener Plausch…

Der Kaltenborner Armin Hänsel mit Holger Schella - 2 alte Bekannte

Der Kaltenborner Armin Hänsel mit Holger Schella – 2 alte Bekannte

Das klassische Trio

Das klassische Trio

Zschirla hatte in jüngster Zeit viel zu feiern. Die Nachwehen der 800-Jahrfeier sind kaum verklungen, da steht ein neues Jubiläum in´s Haus. Vor 150 Jahren wurde die vom Orgelbaumeister Emil Wiegand geschaffene Orgel in der bereits 1 Jahr vorher eingeweihten neuen Kirche ihrer Bestimmung übergeben. Auch wenn der vorgesehene gemeinsame Termin nicht eingehalten werden konnte, es war eine Bereicherung für das kleine Dörfchen Zschirla. Feiern kann man ein Jubiläum so oder so, die Organisatoren um Mark Zocher entschieden sich für einen musikalischen Abend zu Füßen der Orgel. Dazu hatte man 3 Instrumentalsolisten des Brandenburgischen Konzertorchesters Eberswalde eingeladen – Kremena Andreeva-Stolanov (Violine), Peter-Rene-Zimmermann (Kontrabass) und Holger Schella (Klavier und Orgel). Der in Zivil erschienene Pfarrer Andreas Illgen eröffnete die kleine, aber feine Festlichkeit mit ein paar netten Worten; alles sollte ungezwungen sein. Das Gotteshaus war bestens gefüllt, worüber man sehr glücklich sein kann. Die 3 Musikanten boten, so wie auch der Name des Programmes lautete “Klassische Evergreens” dar, Melodien die kaum einem Gast fremd gewesen sein durften. Es waren klassische Stücke von Bach, Händel, Krebs, Brahms, Chopin, Dvorak, Lortzing, Massenet Schumann und Vivaldi. Bevor einige Stücke zu hören waren, erzählte uns Holger Schella schnell noch ein paar Dinge aus dem Leben der Komponisten. Es rundete den musikalischen Abend derart toll ab, dass die Gästen nicht mit Beifall sparten. Nach ein paar gemeinsamen Stücken begab sich der Organist eine Etage höher an die Wiegand-Orgel, assistiert von Mark Zocher, der nicht nur die Noten umblätterte, sondern exakt im rechten Augenblick das auf den Notenblättern vermerkte Register zog. Es mag für einen Laien albern klingen, doch auch dieser “Gehilfe” muss die Noten perfekt beherrschen, um das haargenau so umzusetzen, wie es sich der Komponist einst vorstellte. In der Mitte des Abends hielt Mark Zocher einen kleinen Vortrag über den Erbauer der Zschirlaer Orgel, Emil Wiegand und seine geschaffenen Werke. Sein relativ kurzes Leben (1827 – 1885) reichte nicht aus, um noch mehr dieser herrlichen Instrumente zu fertigen. Dennoch steht ein weiteres in nächster Nähe, in der Kirche Wendishain bei Hartha. Sein Zschirlaer Werk mit 962 Pfeifen hat einige Extras, die an anderen seiner Orgeln nicht zu finden sind. Auch das einmal zu hören, fand bei den Gästen großes Interesse. Nachdem die 3 Solisten den 2. Teil hervorragend ausgestaltet hatten, ernteten sie reichlich Beifall, der sie doch zu einer Zugabe nötigte. Mit einem kleinen Sträußchen Blumen bedankten sich die Organisatoren. Dann erinnerte Pfarrer Andreas Illgen noch einmal daran, dass damit der Abend noch nicht beendet sei. Er lud zu einem kleinen Häppchen und einem Gläschen Wein ein. “Nutzen Sie die Gelegenheit, um miteinander in´s Gespräch zu kommen. Wer miteinander spricht, lernt einander viel besser kennen.” Auch das wurde angenommen. Und noch eins am Rande: Wodurch kamen denn diese hervorragenden Musiker ausgerechnet nach Zschirla? Da spielt wieder der Name Armin Hänsel eine große Rolle. “Es ist nun schon zig Jahre her, als Frau Schrader nach Königswusterhausen zog. Als ich sie einmal besuchte, lernte ich Holger Schella als den dortigen jungen Organisten kennen. Diese Freundschaft ist bis heute erhalten geblieben.” Schon oft waren sie hier auf Tour und nahmen gern bei Hänsels Quartier. Armin hatte auch einige “alte Fotos” mitgebracht und schon erinnerte man sich an diese Zeit. Alles zusammen einfach ein sehr schöner Wochenausklang!

spiegel

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